Erstversorgung:
Sollten Sie das Wildkaninchen nicht innerhalb der nächste Stunde in eine Pflegestelle bringen können, so ist es lebenswichtig, dass Sie dem Tier zur reinen Erstversorgung Flüssigkeit (lauwarme Traubenzuckerlösung notfalls auch Zuckerwasser optimal mit etwas Kondensmilch verdünnt) langsam ins Maul träufeln.Ist das Tier unterkühlt oder dehydriert gehen Sie wie folgt vor:
- Setzen Sie das Tier in eine Schachtel mit Handtüchern und einer Wärmflache (Kirschkernkissen …) damit es sich verstecken kann.
- Führen Sie dem Tier in sitzender Haltung tröpfchenweise Flüssigkeit (Honigwasser, Traubenzuckerwasser) am besten mit einer Spritze ohne Nadel zu, indem Sie die Flüssigkeit ins Maul träufeln und achten Sie darauf, dass sich das Tier nicht verschluckt !
- Die Menge der Flüssigkeit die das Tier aufnehmen darf, berechnet sich wie folgt : Gramm : 20 =ml
Beispiel ein 100g schweres Tier heisst : 100g : 20 = 5 ml - Die Häufigkeit der Fütterung richtet sich nach Alter und Zustand des Tieres und kann zwischen 2 und 6 Stunden (auch nachts) variieren.
Sollte es nicht möglich sein das Tier innerhalb weniger Stunden in einer Pflegestation unterzubringen so benötigt es dringend eine Aufzuchtsmilch >.
Wie wird Aufzuchtsmilch gegeben ?
Wichtig ist es das Wildkaninchen in ruhiger Umgebung zu füttern. Vorab üben Sie mit der Spritze (nicht am Tier) wie stark sie auf den Kolben drücken müssen damit ein paar Tropfen herauskommen (kein starker Strahl) Gut dosieren kann man, wenn man den Spritzenkolben mit der Innenfläche der Hand vorsichtig schiebt. Die Milch soll Körpertemperatur haben.
Videos über Fütterung Wildkaninchen
Wildkaninchenfütterung – Weiterleitung zu Youtube >
Das ca. 2 Wochen Wildkaninchen ist bereits etwas an die Handaufzucht gewöhnt und saugt teilweise selbst. Teils wird der Kolben mit der Hand leicht geschoben. Ist die Spritze verstopft nie weiter füttern, sondern erst von Klumpen säubern.
Nehmen Sie das Wildkaninchen zu sich (am besten setzen Sie sich dazu auf den Boden damit er sich nicht verletzen kann wenn er sich frei strampelt und weg hüpft. Am besten wickeln Sie Ihn in ein dünnes Tuch und lassen den Kopf etwas herausschauen .
Niemals auf den Rücken legen sondern immer „bäuchlings“ füttern.
Manchmal treten oder trommeln Sie in die Luft um damit den so genannten Milchtritt auszuüben.
Stecken Sie die Spritze seitlich an den Schneidezähnen vorbei ein Stück ins Mäulchen und tropfen Sie vorsichtig Milch hinein. Wenn Sie die Spritze langsam hin und her bewegen, lösen Sie den Schluckreflex aus. Oft trinkt das Wildkaninchen anfangs kaum. Erst nach einigen Fütterungen stellt sich der Saugreflex ein. Nach der Fütterung vorsichtig mit einem feuchten Klenex die Milchreste entfernen.
Vor und nach jeder Fütterung muss bei Säuglingen am besten mit feuchten Wattepads eine vorsichtige Urinstimmulation (siehe Eichhörnchenaufzucht – Weiterleitung zur Webseite von Sabine Gallenberger) erfolgen.