Wildkaninchen – Keine Auswilderung

In fast allen Bundesländern ist das Auswildern von Wildkaninchen verboten. Wahrscheinlich wird eine extreme Vermehrung befürchtet. Wir empfehlen die Gesetze zu beachten!

Wildkaninchen alleine in Gefangenschaft zu halten ist allerdings eine Qual für die Tiere und realistisch gesehen nur dann möglich, wenn das Gehege durchwegs betoniert und oben fest geschlossen ist. Sinnvoll sehen wir in jedem Fall ein Kastrieren der männlichen Tiere, denn dann ist die Gefahr geringer, dass sie sich unkontrolliert vermehren, falls sie doch entkommen sollten. Es allen Menschen recht zu machen ist hierbei kaum möglich, denn man verurteilt das Kastrieren und verurteilt das Vermehren! Schaden für die Menschen kann aber bei kastrierten Wildkaninchen sicher nicht mehr entstehen, wenn diese in Gegenden gehalten werden in denen es keine weiteren Wildkaninchen gibt. Es ist auch unverständlich, dass man der Vermehrung von Hauskaninchen nicht ebenfalls kritisch gegenüber steht.

Auch wenn es Menschen gibt, die Tiere verurteilen, weil sie sich stark vermehren, sehen wir dies aus anderer Sichtweise. Wildkaninchen vermehren sich weniger häufig als Hauskaninchen. Sie werden später geschlechtsreif. Sie sind auch nicht gerne mit Hauskaninchen zusammen, wohl weil sie intelligenter sind. Wir wissen von Tierfreunden, dass Wildkaninchen am Waldrand entkamen und sich nach Jahren auch stark vermehrten. Folge war dann, dass Füchse, Raubvögel und sogar eine Eule gesehen wurden und die Anzahl der Wildkaninchen somit im Gleichgewicht war. Manches regelt dann wohl die stimmende Natur.

Myxomatose
Dies war leider in Australien nicht der Fall gewesen, denn dort vermehrten sich die von unwissenden Menschen ausgesetzten Wildkaninchen extrem stark, weil sie keine Feinde hatten und wurden so zur Plage. Die Menschen in Australien infizierten die Kaninchen deshalb mit dem Kaninchenpest-Virus der Myxomatose. Diese Krankheit gibt es nun auch bei uns in Deutschland und sie wird durch Stechmücken und Flöhe übertragen. Die Kaninchen bekommen Augen- und Ohrenentzündungen, verlieren die Orientierung und sterben nach wochenlangen Qualen einen grausamen Tod. Befallenen Tiere entweder sofort einschläfern lassen oder ggf. den Stadtjäger informieren, der sie von ihrem Leiden erlöst.

Sinnvoll sehen wir die Unterbringung bei Privatleuten mit viel Platz in großen Gärten, aber vorsichtshalber dann nur weibliche Tiere oder eben mit kastrierten Männchen. Ein Zufüttern und große Röhren mit Stroh zum Verstecken sind dann sinnvoll.

Wir unterstützen die Aufzucht von Wildtierwaisen