Siebenschläfer – Auswilderung

Überwinterung

Junge Siebenschläfer ( Bilche) sollten im ersten Winter überwintert werden, müssen aber unbedingt ein Gewicht von mindestens 200 g haben um langsam in den Winterschlaf zu kommen.

Auch später ist es noch möglich, dass die Siebenschläfer schlafen. Wichtig ist eine Unterbringung in einem großen und engmaschigen Käfig, besser in einer Voliere die sehr abwechslungsreich eingerichtet werden sollte.

Auch im Winterschlaf sollte immer Futter und Wasser (in flacher Schale) bereit gestellt werden.

Wichtig ist vor allem eine langsame Reduzierung der Zimmertemperatur, die nicht unter 0 Grad sein sollte.

Überleben können Siebenschläfer in Wohnungen auch ohne Winterschlaf zu halten. Falls dies im warmen Haus ist, sollte dann natürlich Futtter auch Obst und Wasser bereit stehen

Hilfe für erwachsene Siebenschläfer im Winterschlaf

Ein Aussetzen, egal ob im Wald oder anderswo, ist auch für einen erwachsenen Siebenschläfer im Winterhalbjahr tödlich! Eine sinnvolle Vorgehensweise wäre, den Siebenschläfer im gefundenen Raum oder Schuppen zu belassen! Dort soll es temperiert oder kühl sein. Man kann dem Tier aus Stroh ein Kältepolster bauen, das innen aber mit weichem Flies gepolstert werden soll. Falls der Siebenschläfer zwischendurch aufwacht muß er Nahrung vorfinden, die er in stimmender Natur als Vorrat anlegen würde. Sie können helfen, indem sie Winter-Äpfel und Nußmischungen oder Sonnenblumenkerne auslegen.

Gesellige und ortstreue Siebenschläfer

Siebenschläfer sind sehr gesellig und meist befindet sich ein weiteres Tier in der Nähe. Falls in Ihrer Nähe eine Auffangstation ist, kann er dort evtl. gut mit weiteren Siebenschläfern bis zur Auswilderung ca. April- Mai, untergebracht werden.

Kein Auswilderungsort mit Überlebenschance

Leider müssen viele Siebenschläfer in Menschennähe sterben, weil sie nachtaktiv sind und deshalb mit Mäusen verwechselt werden. Häufig ist nicht nur ihr qualvoller Tod in Mäusefallen, sondern auch der schnelle unkontrollierte Einsatz von Gift! Schwer verletzt sind Siebenschläfer, wenn sie in die Mäuseschlagfallen geraten, die zu groß für sie sind! Auch ertrinken viele dieser putzigen Siebenschläfer in Dachrinnen (ohne Gitter) und Wassergefäßen wie halb vollen Gießkannen oder Eimern. Diese am besten mit einem Stock versehen, egal ob voll oder leer. Aus Glasgefäßen im Keller können Siebenschläfer oft nicht mehr raus klettern und müssen dann verhungern.

Idealer Auswilderungsort-Mischwald und Obststreuwiesen

Ideal für Siebenschläfer sind naturbelassene Obststreuwiesen, die am Waldrand gelegen sind. Mischwald mit Buchen und  Eichen ist gut, wenn eine Behausung, wie Gartenhaus o.ä vorhanden ist. Wichtig ist sonst, mehrere Schlafkästen, die zwingend aus sägerauhem unbehandelten Holz gefertigt sein sollen, anzubringen.

Innen noch kleine Fliesstücke für das fehlende Nest. Futtervorräte fehlen den Siebenschläfern und deshalb ist es wichtig, vorallem die erste Zeit, zuzufüttern. Da auch unser Wald nicht mehr paradiesisch ist, wäre es schön mit Obst und Futtermischung auch später noch zu helfen.

Fragen Sie den Förster/Jäger ob es dort viele Eulen gibt, denn diese jagen auch, wenn die Siebenschläfer unterwegs sind.

Siebenschläfermutter und Nachwuchs

Ab ca. Juni bis September dürfen Siebenschläfer keinesfalls eingefangen werden, da sie ( nur einmal im Jahr) Babys haben und diese sonst verhungern müßten. Auch erwachsene Siebenschläfer einzeln auszusetzen ist Tierquälerei. Siebenschläfer stehen unter Artenschutz und bedürfen mehr unserer Hilfe, als deren Bekämpfung. Hat man die Möglichkeit die Mutter später mit den nicht mehr säugenden Jungen einzufangen, dann wäre die  richtige Auswilderung wie beschrieben, möglich.

Falls die Siebenschläfer unbedingt gefangen werden müssen- (Hausabriß o.ä.)  gibt es eine weitere Möglichkeit die Mütter einzufangen, wenn das Nest bekannt ist. Dies sollte aber jemand machen, der Erfahrung mit dem stressarmen Festhalten und Einfangen hat. Auch kann ein erwachsener Siebenschläfer kräftig zubeißen. Solange die Jungen gesäugt werden ist die Mutter sehr oft bei ihnen und verläßt sie nicht schnell. Der ideale Zeitpunkt ist dann, wenn die Jungtiere Fell bekommen haben. Daß die Mutter mit den Jungtieren dann bis zur richtigen Auswilderung tierschutzgerecht untergebracht werden muß ist selbstverständlich!

Gefährliche Lebendfallen!

Bitte beachten sie die Gesetze – Siebenschläfer sind besonders geschützt. Viele Lebendfallen sind gefährlich und nur geeignet, wenn ein einzelnes Tier alleine gefangen werden soll.

Selten gibt es Lebendfallen die geeignet sind! Das nachfolgende Tier kann vorne in der Türe eingequetscht werden, wenn die Mutter oder ein anderes Jungtier gerade in die Lebendfalle gegangen ist. Im Internet gibt es Lebendfallen in denen mehrere Tiere wie z.B. Ratten gleichzeitig gefahrlos gefangen werden können, die dann besser geeignet sind.

Es gibt noch Tierfreunde, die Spaß haben mit Siebenschläfern ihr Haus zu teilen.

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